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4. WIE "SEHR GUT" WAR DER ANFANG ? (Gen.1) Hier folgen keine theologischen Haarspaltereien, aber es ist doch mindestens fragwürdig, wenn im ersten Kapitel der Bibel die Schöpfung mit höchstem Prädikat versehen wird. Was war da eigentlich "sehr gut"? Wovon ist die Rede? Vom Ist-Bestand früher paradiesischer Verhältnisse, dem "Goldenen Zeitalter", von dem die Historiker wissen, daß es in der Vergangenheit jedenfalls nicht zu suchen ist? Oder von der Rückprojektion alles menschlichen Wünschens, Sehnens, Hoffens? Oder gar vom erfüllten Augenblick "verweile doch, du bist so schön" - reflektierend im nachherein mit dem Hauch von Nostalgie? - Verfehlt! Lassen wir uns selbst zunächst einmal getrost beiseite in diesem Kapitel; wir kommen auch noch dran. Aber hier ist von Gott die Rede, von ihm allein, und von allem anderen nur, insofern es ihn zu spiegeln vermag: "Nach seinem Bild", Wesen von seinem Wesen, Licht von seinem Licht, Geist von seinem Geist. Und Gott ist gut, so ist diese erste Aussage der Bibel festgelegt. Das duldet keinen Zweifel, keine Bedingungen, keine Halbherzigkeit: Es ist ein hymnisches "ja" zu Gott: Heilig ist er, der Schöpfer! Und heilig ist die Schöpfung, heilig ist der Mensch, insofern sie ihn spiegeln, insofern sie sind "nach seinem Bild". Und so, nur so sind sie "sehr gut"! Also doch ein idealistisches Weltbild? Ein Menschenbild: gut-wahr-schön, humanistisch sonntäglich, Bürgerstubengewissen mit dem Teppich zum Drunterkehren? Das "Macht euch die Erde untertan, herrschet" Freibrief für "wertfreie Forschung", für den Energietrust und die Multis, für den Kult des "freien Marktes": die Bosse und Ministerialdirigenten als Priester, als Opferstätten die Meiler, die Schnellen Brüter, die Entsorgungsanlagen, als Opfer ...? Nein! - Denn Gott ist heilig. Und wenn Gott heilig ist, muß nun nach dem Menschen gefragt werden, nach mir, nach uns, nach unserer Perversion, siehe! |