Am Ende: Der Anfang

14.  AM  ENDE: DER  ANFANG  (Offb.21,1-5a)

Bleiben wir auf dem Teppich: Wir werden unserer Konstitution nach als Menschen diese Welt nicht in Ordnung bringen, das Paradies nicht schaffen, die Verantwortung für das bisher entstandene Unheil und die künftigen Katastrophen nicht tragen können. Sind wir verflucht? Verdammt zur Erfüllungsgehilfenschaft einer Geschichte, die auf den Untergang mit unausweichlicher Konsequenz programmiert ist? Das wäre eine späte Rechtfertigung all der Macher, der Fortschrittsideologen, denen guter Wille hier grundsätzlich attestiert werden soll. Wenn der Untergang im Prinzip feststeht, ist der Weg dahin nicht mehr gar so wichtig und beinahe als Geschmackssache schon diskutabel. Aber zu ertragen wäre das Leben dann schon heute nicht mehr, und wir machten besser ein Ende, bevor es qualvoll wird. Was hält uns eigentlich noch zurück?

Aber am Ende trägt doch Gott die Verantwortung für diese Welt, und das will uns Mut machen und Kraft schenken angesichts der Verdammnis: Das Leben ist heilig, auch das kranke, das gestörte, das gebrochene Leben  ist auf Verheißung angelegt; hätten wir sie nicht, wir müßten sie ersinnen. Und Leiden und Katastrophen heben die Dimension der Verheißung ins wahre Licht: "Gott wird abwischen die Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. - Siehe, ich mache alles neu!" Hier ist Leben über sich selbst hinausgewiesen, hier ist Leid, hier ist Geschichte über sich hinausgewiesen. Und es ist wenig bedeutsam, wann der Tag X kommt, ob er überhaupt kommt und in welcher Weise. Wichtig ist allein, daß das Leben, unser aller Leben nicht auf das Ende zugeht, sondern auf den Anfang. Von daher nimmt es seinen Sinn und seine Kraft, von daher kommt sein Auftrag und seine Freiheit, den Auftrag auszurichten an seinem Ort und zu seiner Zeit: gegen alle Sachzwänge und Wahrscheinlichkeiten, gegen den Wachstumskult und die ökologische Katastrophe, gegen Ausbeutung und den atomaren GAU.

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