Dritte Welt und Neue Welt

13.  DRITTE  WELT  UND NEUE WELT (Jes.35,3-4)

Mit Entwicklungshilfe wird argumentiert: Nur eine starke Volkswirtschaft könne das Wunder vollbringen: das Überleben, den Wohlstand aller Menschen. Heißt das: Export unserer programmierten technologischen Katastrophen und Ausweglosigkeiten? Und wenn nicht: Was ist zu tun - überhaupt - angesichts der verzweifelten, verfilzten ökonomisch-sozial-politischen Lage im eigenen Land? Kann man Wirtschaft anhalten, umkrempeln, neu strukturieren? Kann man die Preis-Lohn-Spirale stoppen, Gewinn neu verteilen, Lebensstandard senken? Man kann! Weil man muß! Und es ist besser, dies jetzt zu tun, bevor die Verhältnisse es erzwingen. Jedenfalls darf es kein Tabu geben, wenn erstmals und intensiv über neue Formen des Wirtschaftens und Verteilens nachgedacht wird. Aber entscheidend wird am Ende nicht die sinnvolle Verordnung, das neue weltweite Reglement sein, sondern unsere, meine Bereitschaft, unsere, meine Freiheit: zu sparen und zu teilen, und sparend und teilend mich dreinzugeben in Jesu tröstendes, tragendes "Sorget nicht!"(Mt.6). Sparen und teilen - Gott fürchten und lieben: Hier laufen die Fäden zusammen, werden Weg und Sinn sichtbar: "Stärket die müden Hände, macht fest die wankenden Knie. Sagt den verzagten Herzen: Seid getrost und fürchtet euch nicht!" Das gilt den Hungrigen, den Unwissenden, den Hoffnungs- und Aussichtslosen in dieser Welt. Das gilt aber auch uns in unserer Angst und Ratlosigkeit. Und es heißt: Aufbruch, Zurücklassen, was unnötig war, ein Neues beginnen, Gerechtigkeit üben, daß jeder bekommt, was er zum Leben braucht!

Rezepte? Vieles ist möglich zwischen rationellerer Nutzung von Energie im Hause, auf der Straße und im Betrieb. Ebenso werden arbeitsintensivere Betriebe möglich sein bei gleichzeitiger Arbeitsteilung mit der Dritten Welt. Also Regression! Aber war das Leben so unwert, 1935, als ich, 1905, als mein Vater geboren wurde? Auch wenn wir ihn allen Bevölkerungsschichten zukommen lassen, wird der Lebensstandard sich halten lassen. Es gilt aufzuhören mit dem Kult der Quantität, der Leistung, der Güteranhäufung, der trügerischen Selbstversicherungen. Wir werden gewinnen: Nähe zu Menschen, Nähe zu den Dingen, die uns nötig und lieb werden! Und dies für die ganze Welt!

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