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8. KONFIRMANDENUNTERRICHT AKTUELL Liebe zu Gott bleibt irreal ohne Gottesfurcht! Da fällt mir ein, was ich im Konfirmandenunterricht gelernt habe, aus Luthers Erklärungen zu den 10 Geboten: "Wir sollen Gott fürchten und lieben, daß..." Schade, daß danach die so altbacken erscheinenden Sentenzen kamen, so daß dieser wichtige Satz zur Leerformel geriet wie so manches im Kult. "Gott fürchten", der ungewohnte Gedanke öffnet Dimensionen, gibt Perspektive. Ich werde nämlich das Gefühl nicht los, daß in der Bedrohung durch die Entfesselung der Kernenergie unser Konflikt mit Gott in eine weltweit kritische Phase eintritt. Es könnte ja sein, daß Gott uns auf eben diesem Wege das Fürchten lehren will, zum letzten Mal vielleicht und jedenfalls zu unserem einzig besten. Ich erlebe nämlich - und andere haben das in diesen Tagen auch neu zu denken gelernt - daß, was wir Natur nennen, wirklich Schöpfung ist, das heißt: von Gott gewollt, von Gott geplant, von Gott mit dem Ziel versehen, seine Größe und Güte darzustellen, ihm selbst und allem, was lebt. Und daß jede Verletzung dieses Willens, jede Vergewaltigung der Luft, der Erde, des Wassers, des Lebens unter Strafe steht. Es muß alles bezahlt werden, da bleibt kein Rest: jede Manipulation an der Schöpfung, jede Ausbeutung der Natur, jede Selbstherrlichkeit und Bequemlichkeit, jeder Konsum, und es scheint, daß der Zahltag nahe herbeigekommen ist. Wenn es wahr ist, daß in einem einzigen Jahr (1973) die Erdölmenge verbraucht wurde, die die Erde in 2,8 Millonen Jahren angesammelt hatte (nach Gruhl), dann kommt eine verheerende Rechnung auf uns zu! Die Lichter gehen aus in Europa, sagen die Wachstumsfanatiker? In der Tat! Und zwar bald und endgültig und total, wenn ihnen so weiterzumachen erlaubt wird! Und wenn es stimmt, daß diese Rechnung weniger uns als den heute Lebenden, sondern vielmehr unseren Kindern präsentiert wird, dann gilt nur eins: Gott, sei mir Sünder gnädig! Der du die Sünde der Väter heimsuchst an den Kindern bis ins dritte und vierte Glied, sei mir Sünder gnädig! Und verflucht wird sein, wer dies nicht sieht und begreift und den Weg der Umkehr sucht! |