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7. BLATT ODER FELL ? (Gen.3,21) Daß Gott seine Fellkleider gegen die Laubschürzen der Menschen setzt, ist bisher kaum genügend gewürdigt worden, obgleich es geradezu konstitutiv für den Schöpfungsgedanken der Bibel ist. Der Mensch - auch der Mensch, der seine Sache selbst in die Hand genommen hat - steht unter Gottes Fürsorge; auch wenn das Paradies perdu ist, erhält Gott seine Beziehung zu seiner Schöpfung aufrecht. Und das setzt sich fort: Kain bekommt sein Zeichen (Gen.4,15); die Garantie für das natürliche Gleichgewicht bleibt bestehen trotz der "Bosheit des menschlichen Herzens von Jugend auf": "Solange die Erde steht , soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht (Gen.8,21-22): das Zeichen der Güte Gottes, der seine Schöpfung liebhat. Allerdings: der Satz hat sein Konditional. " Solange die Erde steht..." meint nicht allein das spektakuläre eschatologische Endgericht, über das ich noch nicht nachdenken mag. Es geht hier zuerst um den neuen Schritt des Menschen aus dem ihm gesetzten Maß als Geschöpf heraus, um die technische Revolution, den neuen Sündenfall. Wer immer das schöpfungsgesetzte , das natürliche, das ökologische Gleichgewicht verletzt, der tastet den Bestand der Schöpfung im ganzen an, der unterläuft die Schöpfungsgarantie Gottes, der verhindert den Zugriff der Güte Gottes, die die Welt trägt und erhält, der wird zum Krebsschaden am kosmischen Organismus. Wir haben die Nacht zum Tage gemacht; wir haben unsere Menschenkraft vervielfältigt; wir haben die Arbeit, das Leben, unsere Tage zu Funktionen von Wirtschaft und Profit degradiert, die Krankheit zur Betriebsstörung, das Sterben zum Betriebsunfall entwürdigt. Aber wir haben verlernt, die Schöpfung zu lieben, Gott, die Güte Gottes. Und darum steht uns das Chaos ins Haus, und wir wissen nicht weiter und finden nicht zurück. Und die Anstalten füllen sich dieweil mit denen, deren Licht erloschen, die dieser Zerreißprobe des menschlichen Geistes nicht gewachsen waren... |