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12. WASSER IN DER WÜSTE (Jes.35) Ich habe den Sternenhimmel der Sahara gesehen, das Meer des Weltenlichts, ungeblendet vom grellen Spektakel nach Watt und Volt; ich habe in Frieden darunter geschlafen. Und ich habe den Regen in der Wüste erlebt, das jähe Grün, das Blühen, des Singen der Frösche im Schlamm, der Vögel in den Zweigen, das Weiden der Tuaregherden im kniehohen Gras für eine Reihe von glücklichen Tagen, und es ist mir zum Gleichnis geworden, zum Paradies, wie es die Alten erlebten: Gottes Güte kommt im Regen zu uns Menschen, in die dürre Welt! Es gibt vielerlei Wüsten auf der Erde: die Wüsten aus Sand und Fels und Geröll, die Wüsten der Meere, die Eiswüsten an den Polen, es gibt Wüsten aus Asphalt und Beton, aus Schrott und Müll, es gibt die Wüsten der Slums, voll Hunger und Elend und Kriminalität, die Wüsten der Wartehallen und Gefängnisse, es gibt Wüsten in unseren Herzen, wenn die Liebe verdorrt, wenn das Mitleiden verschüttet ist in stumpfer, eigennütziger Gewohnheit, in träger Hektik, satter Gier, im programmierten Kreisen um den Götzen Profit. Und die Wüsten der Radioaktivität, die Meilerruinen, die verseuchten Regionen, die Plutoniumlager, das gemordete Land. Aber Gottes Güte will weiter zu uns kommen, in unsere Herzen, in unsere Wüsten, in unsere Welt mit seinem fruchtbaren Regen. Sein Königsweg wird durch die Wüsten führen, und sie werden "blühen und fröhlich stehen in aller Lust und Freude", und die Blinden werden sehen, die Tauben werden hören, die Lahmen werden springen und "der Stummen Zunge wird Lob sagen," wenn er kommt, um abzurechnen. Und wir dürfen an seinem Werk teilhaben! |