Extra muros
Jenseits des Tores, vor der Stadt
trägst Du Dein Kreuz,
brichst Du ins Knie, im Staub der Straße,
in Sonnenglut, und blickst mich an.
Jenseits des Tores, vor der Stadt
hält mich Dein Blick: Und was trägst Du?
Ich trage Erde, Herr, den Rest
der letzten Arnica montana vom Hausselberg:
zerrissen-welkes Grün, gefräst, gepflügt,
gestampft in die geschundene Muttererde –
Ich lege sie in Deinem Schatten nieder, Herr.
Nimm Du sie mit ans Kreuz!
Jenseits des Tores, vor der Stadt,
im Staub der Straße, in Sonnenglut,
mit leeren Händen bleib ich hinter Dir zurück.
Die Füße sind wie angenagelt schwer;
Ich hab’ nicht halten können, was ich Dir versprach.
Gedenk an Arnica montana vom Hausselberg
und all die andere vernichtete geliebte Kreatur,
Herr, wenn Du in Dein Reich kommst.
Und gedenke, endlich,
auch an mich ...
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